Von Historisch bis Hightech - eine kleine Chronik

Am Anfang war nur ein PS. Denn die Arbeit auf dem Feld im Betrieb von Elisabeth und Wilhelm Nix, den Großeltern des jetzigen Chefs Stephan, wurde mit Pferden erledigt. Das war in den fünfziger Jahren und die Familie, die mit einem kleinen Ladengeschäft ohne feste Öffnungszeiten den Grundstein für den heutigen Betrieb legte, hatte noch Hühner, Kühe und Schweine.

Der technische Fortschritt zog mit dem Erwerb des ersten Hanomag-Traktors ein, ein 12 PS starkes Gefährt, das vieles erleichterte. Schneller ging es dadurch nicht unbedingt. Wer bei der Fahrt zum Altenburger Markt in Heftrich dabei sein wollte, musste pünktlich um 3 Uhr morgens bereit sein, damit man um 7 Uhr die ersten Schnäppchen auf dem Viehmarkt machen konnte. Der familiäre Anhang saß auf dem Anhänger. Wenn es regnete, wurde eine Plane gespannt.

In den Sechzigern wurde der erste selbst fahrende Mähdrescher angeschafft (Fabrikat: Lanz, mit Absackanlage), das letzte Pferd (Hermann) ging in Rente, 1980 übergaben Wilhelm und Elisabeth an Willi und Hildegard. Die Bullenmast, in den ersten Jahren noch Haupterwerbsquelle, wurde nach kurzer Zeit aufgegeben, weil die Preise verfielen. 1984 wurden alle Bullen verkauft, der Stall in eine Wurstküche umgebaut. Im Hof entstand ein Laden mit Kühlraum, Stephan, seine Brüder Thomas und Andreas und Cousine Sabine halfen regelmäßig auf dem Markt und im Laden beim Verkauf. „Im Kopfrechnen sind wir alle Spitze“, sagt Stephan.

Funktionelles auf 300 Quadratmetern

Ende der Neunziger der nächste Quantensprung. Der Getreideanbau wurde eingestellt, einige Äcker wurden verpachtet. Der nächste Umbau folgte. Scheune, Wurstküche und der kleine Laden wichen Hildegards Hofladen. Die Räume entsprechen den aktuellsten amtlichen Anforderungen: Auf rund 300 Quadratmetern finden sich ein Schlachtraum (20 Quadratmeter), eine Wurstküche (50), ein Obst- (10) und ein Gemüsekühlraum (15), zudem ein Fleisch- (8) und ein Wurstkühlraum (3). Der Laden hat eine Fläche von rund 50 Quadratmetern, dazu kommen ein Gemüsewaschplatz und eine Lagerhalle. 2008 schließlich wurde der Laden noch einmal auf rund 70 Quadratmeter vergrößert.

Die Ausstattung der Funktionsräume ist Hightech. Dort finden sich Spezialapparate wie eine Brüh- und Kratzmaschine, Fleischwölfe, Rauch- und Kochanlage sowie zwei hochmoderne Kombidämpfer zum Räuchern und Kochen diverser Wurstspezialitäten.

Im Traktoren-Team ist Platz für historische und moderne Maschinen: Ein Case/Steyer (Baujahr 1998 mit 75 PS) ist für die schweren Arbeiten im Einsatz. Mit dem IHC (Baujahr 1983, KW/PS 44/60) werden Kartoffeln ausgemacht und Frontlader-Arbeiten verrichtet. Ein zweiter IHC Case (Baujahr 1986, KW/PS 33/45) erledigt Pflegearbeiten. Der Fendt GT ist dagegen ein älteres Modell (Baujahr 1979, KW/PS 25/35). Er wird unter anderem fürs Pflanzen verwendet.

Insgesamt wird eine Fläche von rund 5 Hektar bewirtschaftet.

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